Wie jedes Jahr ehrten die Bundes-Sportorganisation und das Sportministerium bemerkenswerte Persönlichkeiten des österreichischen Sports für ihre herausragenden Leistungen mit Sport-Cristallen. Die Preisträger? Menschen, die anderen Menschen Vorbilder sind…
IHR Abend! IHR Auftritt! IHR Applaus! Trainer, Funktionärinnen und Funktionäre, die kreativsten und innovativsten Köpfe im Sport: Bei der Sport-Cristall-Gala von Bundes-Sportorganisation und Sportministerium stehen die Menschen im Mittelpunkt, die sonst im Hintergrund sind. Am Freitag dem 27. November 2009 war es im Studio 44 der Lotterien, des wichtigsten Partners des österreichischen Sports, wieder so weit - stellvertretend für 500.000 hauptsächlich ehrenamtlich im Sport engagierte Menschen wurden einzelne für ihre herausragenden Leistungen und ihr Engagement im und für den Sport ausgezeichnet.
Alexander Pointner, ÖSV Skisprungtrainer und Gewinner in der Kategorie „Top Trainer des Jahres“ ist nicht nur fachlich herausragend, sondern auch ein Sportsmann mit hoher sozialer Kompetenz: für ihn stehen nicht nur Weiten, Punkte und Siege im Vordergrund, sondern vor allem der Teamgedanke. Er formte aus unglaublichen Talenten eine – so scheint es manchmal – fast unbesiegbare Mannschaft und feierte mit dieser zahllose große Erfolge. Der Preis wurde von seiner Gattin Angela Pointner entgegen genommen.
Frauen wird oft das Kompliment zuteil, das diplomatischere Geschlecht von beiden zu sein. Diplomatie ist eine der Eigenschaften, die unsere Preisträgerin des Frauen-Power-Awards, Herta Mikesch, in jedem Fall auszeichnet. Sie ist eine Meisterin im Aufbau von Netzwerken, zudem zugleich sowohl aktiv als auch als Mediatorin im Einsatz um Image, Rahmenbedingungen und Aufmerksamkeitsgrad von „Frauen und Mädchen im Sport“ auf allen Ebenen zu heben: ob durch Kooperationen mit dem Tourismus, der Wirtschaft oder den Medien. Sie meistert jeden Kurs auf beruflicher Basis mit Bravour: kein Wunder, kennt sie den schnellsten Weg ans Ziel bereits aus Jugendtagen – als erfolgreiche Slalom- und Riesentorläuferin. Der Sport Cristall 2009, der Frauen Power Award geht an die Vize-Präsidentin der Sport Union, Präsidentin des Niederösterreichischen Skiverbandes und Vorsitzende der BSO Kommission Frauen im Sport.
Sieger in der Kategorie „Funktionär des Jahres 2009“ ist der Sportdirektor des österreichischen Tischtennisverbandes, Johann Friedinger. Seit fast fünf Jahrzehnten ist er im österreichischen Sport im Funktionärswesen tätig, für ihn war und ist die „ehrenamtliche Tätigkeit“ immer eine große Ehre und Herzensangelegenheit. Er hat mit unermüdlichem Einsatz und Ehrgeiz das Ansehen Österreichs in der Sportwelt in den letzten Jahren enorm gehoben: ob mit der Austragung internationaler Sportveranstaltungen in Österreich, dem Gewinn von Welt- und Europameisterschaftsmedaillen oder der Führung eines Landesverbandes. Aktiv ist er aber nicht nur abseits des grünen Tisches, sondern auch immer noch an der Platte.
Der Sport Cristall für die „Top Funktionärin des Jahres“ geht in diesem Jahr an Edith Parzmayr. Sie hat sich voll und ganz der Aus- und Weiterbildung des Nachwuchs verschrieben, ob als Trainerin, als treibende Kraft für ihre Sportart oder Organisatorin von bundesweiten Kursen. Sie lässt sich nicht verbiegen - nicht mehr, denn in ihrer aktiven Karriere gehörte das zum täglichen Training. Die Top-Funktionärin des Landes ist mehrfache Weltmeisterschafts-Teilnehmerin und durfte sogar ein Mal die Olympischen Spiele eröffnen. Die Rhythmische Sportgymnastik ist ihr Leben, der Nachwuchs für sie die Zukunft.
Der Preisträger in der Kategorie „Top Sportverein des Jahres“, der „Bikeclub Stattegg“ ist mitverantwortlich dafür, dass Mountainbiken im Moment einen sportlichen Höhenflug in Österreich erlebt. Der Verein hat es geschafft, neue Maßstäbe in seiner Sportart zu setzen und die Brücke zwischen internationalem Spitzensport auf der einen und der Nachwuchsförderung auf der anderen Seite zu spannen. Aus der Idee, die Sportart bereits in frühen Kindertagen zu fördern wurde eine breit angelegte professionelle Jugendarbeit und nach der Organisation einer erfolgreichen Europameisterschaft wagte man in diesem Sommer den Schritt zur Austragung einer Weltmeisterschaft.
Der Preis des Sportbotschafters des Jahres geht 2009 an Hubert Neuper. In jungen Jahren zählte er gemeinsam mit Armin Kogler schon zum Stamm des österreichischen Skisprungwunderteams. Hubert Neuper und Armin Kogler prolongierten die Erfolgsgeschichte der österreichischen Skisprungnationalmannschaft bis weit in die 80er Jahre hinein. Neuper erreichte 50 Top Ten Platzierungen bei Skisprunggroßveranstaltungen von 1977 bis 1985. 1996 war er Organisator der Skiflug-Weltmeisterschaft in Bad Mitterndorf/Tauplitz. Zwischen 1997 und 2000 war Neuper Geschäftsführer der Österreichischen Sporthilfe. In dieser Funktion rief er die World Sports Awards of the Century ins Leben. Diese Sportgala fand am 19. November 1999 in der Wiener Staatsoper statt. Eine Jury unter dem Vorsitz des damaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch kürte zu diesem Anlass die größten Sportler des Jahrhunderts. Aus dieser Veranstaltung ging die Stiftung World Sports Awards Foundation hervor, in deren Auftrag Neuper 2001 in London eine weitere Gala mit vielen Sportgrößen organisierte. In den folgenden Jahren wurde diese Galareihe mit den Laureus Awards zusammengeführt, die nun jährlich in Monte Carlo vergeben werden. Neuper hat einen Sitz im Aufsichtsrat der dazugehörigen Stiftung. Er ist zudem Geschäftsführer der Neuper Group GmbH, die jährlich den Skiflugweltcup am Kulm organisiert.
Der Preis für das Lebenswerk geht an eine der charismatischsten Persönlichkeiten im österreichischen Sport, Dr. Leo Wallner. Seit zwei Jahrzehnten ist sein Name untrennbar mit historischen sportlichen Erfolgen verknüpft, durch sein Engagement unter beispiellosem Einsatz erlebte der Spitzensport in Österreich in den letzten zwei Jahrzehnten einen unnachahmlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Dr. Leo Wallner führte die Olympische Bewegung in den letzten 20 Jahren zu den sportlich größten Erfolgen in der österreichischen Geschichte: bereits bei seinen ersten Olympischen Winterspielen als ÖOC-Präsident in Albertville 1992 erreichte Österreich mit 21 Medaillen das beste Ergebnis seit dem Beginn der Durchführung von Winterspielen, getoppt nur noch durch 23 Mal Edelmetall in Turin 2006. Insgesamt gewannen die österreichischen Athleten und Athletinnen in Dr. Leo Wallners Amtszeit 105 Medaillen - 27 Gold-, 35 Silber- und 43 Bronzemedaillen. - Eine beispiellose Bilanz im österreichischen Sport. Die sportlichen Erfolge allein sind es allerdings nicht, die Dr. Wallners Engagement hervorbrachte: der wirtschaftspolitische Berater des ehemaligen Bundeskanzlers Josef Klaus und langjährige Generaldirektor der Casinos Austria AG zeichnete verantwortlich für die Ratifizierung des Bundesgesetzes zum Schutz der Olympischen Symbole und schuf damit eine Grundlage zur Bewerbung um Olympische Spiele. Aufgrund seiner Integrität, seines Fachwissens und seines hohen Ansehens in der internationalen Sportszene brachte auch das Internationale Olympische Comité Dr. Wallner uneingeschränktes Vertrauen entgegen: seit 1998 ist er Österreichs einziges wahlberechtigtes Mitglied im IOC und fungiert als Botschafter für das Sportland Österreich. So konnten zuletzt unter seiner Führung die Olympischen Jugendspiele 2012 nach Innsbruck geholt werden. Für ihn ein besonderer Abschluss seiner olympischen Karriere, liegt ihm doch die Jugendarbeit seit jeher besonders am Herzen. In ihr lebt sein Werk auch über seine Amtszeit als Präsident des Österreichischen Olympischen Comités weiter.
Folgende Personen waren unter den Finalisten der jeweiligen Kategorie:
Funktionär
Funktionärin
Sportverein
Frauen-Power Award
Die Österreichische Bundes-Sportorganisation gratuliert allen Preisträgern recht herzlich!