Sport bietet enorm viel Potential für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und ist ein Umfeld, das geprägt wird von Vertrauen und Respekt. Die im Sport entstehende Nähe und Bindung können jedoch auch ausgenutzt werden. Leider treten damit auch im Sport unterschiedliche Formen der Machtausübung und Grenzverletzungen auf, die bis hin zu sexualisierter Gewalt reichen können. Unsere Verantwortung für den Schutz der Menschen, besonders der Kinder und Jugendlichen, in den Sportvereinen und Sportverbänden muss eine unserer gemeinsamen Grundprinzipien im Sport sein. Um gemeinsam ein respektvolles und sicheres Sportumfeld zu gewährleisten, müssen auf allen Ebenen des Sports entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.
Die Vertrauensstelle vera* für Betroffene von Gewalt, Belästigung und Machtmissbrauch in Kunst, Kultur und Sport wurde 2022 eingerichtet und wird für den Sport vom Fachbereich SAFE SPORT (Verein 100% SPORT) betrieben. Sportler:innen und Betroffene von Belästigung und Gewalt im Sport, egal ob organisierter Breiten-, Leistungs- oder Spitzensport, haupt- und ehrenamtlich tätige Personen (Trainer:innen, Betreuer:innen, Schiedsrichter:innen, Vertrauenspersonen, etc.) und Erziehungsberechtigte, die Fragen zu einem Vorfall oder einem Verdacht haben, oder selbst Betroffene von Belästigung oder Gewalt im Sport sind, können sich an die Vertrauensstelle im Sport wenden.
Die Bilanz von 1 Jahr vera* zum Download
Im November 2017 wurde erstmals ein 5-Punkte-Programm des Österreichischen Sports ausgearbeitet und aufgrund des gewachsenen Bewusstseins sowie der aktuellen Herausforderungen im Jänner 2018 vom Präsidium von Sport Austria spezifiziert und erweitert. Auch für das Jahr 2019 wurde das 5-Punkte-Programm weiterentwickelt und für 2020 adapiert:
Neben den Maßnahmen des organisierten Sports im Rahmen der von 100% Sport koordinierten Initiative „Für Respekt und Sicherheit. Gegen sexualisierte Übergriffe im Sport“, dem von Sport Austria initiierten und getragenen 5-Punkte-Programm des Österreichischen Sports zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport, den bereits implementierten Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt in zahlreichen Sportverbänden und Sportorganisationen, setzen auch die Bundesländer Maßnahmen um ein respektvolles und sicheres Sportumfeld zu gewährleisten.
Ziel ist es, eine Kultur der Aufmerksamkeit zu entwickeln und ein offenes, intaktes und sicheres Sportumfeld zu gewährleisten. Durch das Implementieren mehrerer Maßnahmen wird für das Thema sensibilisiert und ein Problembewusstsein geschaffen, um heikle Situationen angemessen einschätzen und darauf reagieren zu können. (siehe Handreichung Seite 22-31)
Wenn doch etwas passiert? In den meisten Fällen liegen kaum objektiven Fakten vor. Je nachdem, um welche Art von Fällen es sich handelt, können unterschiedliche Überlegungen und Vorgangsweisen sinnvoll sein. Egal ob es sich um Verdachts- oder Anlassfälle handelt, empfiehlt sich jedenfalls die Zusammenarbeit mit geschulten ExpertInnen. (siehe Handreichung Seite 36-37)
2015 wurde in Umsetzung der EU-Strategie für Gleichbehandlung im Sport eine Arbeitsgruppe unter Führung des Vereins 100% Sport ins Leben gerufen, die unter dem Titel „Für Respekt und Sicherheit“ Maßnahmen und Handreichungen für Verbände und Vereine erarbeitet:
Im November 2015 unterzeichneten Sport Austria und ihre Mitgliedsverbände eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich gegen sexuelle Übergriffe und für Respekt und Sicherheit im Sport aussprachen: