2019-2020 war Sport Austria Partner in einem Erasmus+ geförderten Projekt, gemeinsam mit dem DOSB, Swiss Olympic und dem Schwedischen Riksidrottsförbundet. Ziel des Projekts „Sport for Europe“ war es, die Rolle von Sportorganisationen als Werteförderer in der Gesellschaft zu reflektieren und ihre Aktivitäten zu stärken. Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, einschließlich der Rechte von Minderheiten, bilden den Kern der Europäischen Union. Im Sport werden Werte wie Toleranz, Freundschaft oder Fairplay gefördert. Diese sind auch für viele andere Bereiche unseres Lebens – im sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bereich – von grundlegender Bedeutung.
Daraus entstand die Idee, europäische Werte und Werte des Sports zu verknüpfen, Sportorganisationen in ihrer Rolle als nachhaltig handelnde Organisationen zu stärken und soziale Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Projekt sollte der Austausch zwischen den teilnehmenden Ländern gefördert werden, um voneinander zu lernen sowie Programme und Projekte weiterzuentwickeln.
Arbeitsmethode in diesem kleinen Kooperationsprojekt war der gemeinsame Austausch unter den Projektpartnern, der Transfer und die Stärkung von Wissen und Erfahrungen auch über das Netzwerk und die Mitgliedsorganisationen in den vier Ländern. Als Endergebnis entstand eine Broschüre, möglicherweise ergeben sich auch in Zukunft Möglichkeiten für weitere Kooperationen.
Das Kick-Off Meeting zum Projekt fand von 4. bis 6. Juni 2019 in Lausanne/Schweiz statt. Nach einer kurzen Einführung in die Olympischen Werte – Excellence, Respect, Friendship – im Olympic Museum wurden die Rahmenbedingungen des Projekts abgesteckt. Ziel des Meetings war es, ein gemeinsames Werteverständnis im Rahmen des Projekts zu definieren und diese mit Europäischen Werten zu verbinden. Die Rolle der einzelnen Organisationen in der Wertevermittlung wurde reflektiert und diskutiert, wie Werte konkret für die Arbeit in Sportorganisationen heruntergebrochen werden können.
Das zweite Projekttreffen fand von 28. bis 29. August 2019 in Wien statt und wurde von Sport Austria organisiert.
Nach einem kurzen Wrap-up des ersten Treffens in Lausanne/Schweiz durch Projektleiterin Anna Strugovshchikova vom DOSB lag der Schwerpunkt dieses Treffens auf der Verknüpfung der Theorie mit praktischen Beispielen aus Sportorganisationen.
Neben den Projektpartnern DOSB, Sport Austria, Swiss Olympic und dem Schwedischen Riksidrottsförbundet unterstützten TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Sportorganisationen aus Deutschland, der Schweiz, Schweden und Österreich den Austausch. So stand der erste Tag des Treffens ganz im Fokus von Projekten aus der Praxis, die vor allem in Integrations- und Inklusionsbereich ein umfangreiches Werteverständnis vermitteln. Es konnte dadurch aufgezeigt werden, dass in sämtlichen Sportarten und Ebenen des Sports – vom Breiten- bis zum Spitzensport – Wertevermittlung eine Rolle spielt. Neben Fairplay und Teamgeist haben Toleranz, Respekt, Zusammenhalt und vieles mehr im Sport einen wichtigen Stellenwert.
Der zweite Tag wurde durch Experten der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog begleitet. Die TeilnehmerInnen des Treffens diskutierten und definierten Werte, die im täglichen Leben und im Sportsetting auftreten und auch in der praktischen Umsetzung im Sport (wie die Projekte des Vortags zeigten) bedeutsam sind.
Fast ein Viertel der in Österreich lebenden Menschen hat Migrationshintergrund. Lediglich 14% davon sind Mitglied in einem Sportverein. Nachdem in Summe 2,1 Millionen Menschen in Österreich Mitglied in einem Sportverein sind, gibt es hier Potential nach oben. Die Zahlen in den Partnerländern Deutschland, Schweiz und Schweden sehen ähnlich aus. Die im Rahmen des Treffens vorgestellten Projekte setzen hier an und zeigen Möglichkeiten auf, wie der Sport zur Wertevermittlung sowie zur Integration und Inklusion von Menschen mit Migrations- oder gar Fluchthintergrund in Sportorganisationen und möglicherweise damit in die Aufnahmegesellschaft beitragen kann.
Inhalt des dritten Projekttreffens von 4. bis 6. Dezember 2019 in Stockholm/Schweden war v.a. die Auseinandersetzung mit Herausforderungen, Lücken und Problemen bei der Vermittlung von Werten im und durch Sport. Diskutiert wurden dabei v.a. Lösungsansätze und Möglichkeiten der Ansprache bestimmter Zielgruppen, wie z.B. Mädchen und Frauen, MigrantInnen und ältere Menschen, die Zusammenarbeit mit Freiwilligen und ehrenamtlich engagierten Personen sowie das Bild der engagierten Sportvereine in ihrem näheren Umfeld.
Aufgrund der im März 2020 herrschenden Situation in Europa musste das abschließende Projekttreffen abgesagt werden und das Projekt wurde nach ein paar Verschiebungen in einigen digitalen Meetings abgeschlossen.
In der Broschüre "Sport for Europe" werden nach einleitenden Worten die Ziele und Hintergründe des Projekts dargestellt und die Projektergebnisse präsentiert:
Projektergebnisse
PDF-Broschüre "Sport for Europe" DEUTSCH
PDF-Brochure "Sport for Europe" ENGLISH
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund e. V. · Geschäftsbereich Sportentwicklung
1. Auflage (digital): November 2020
DOSB
https://integration.dosb.de/inhalte/projekte/sport-for-europe-gemeinsam-europa-staerken/
Swiss Olympic
https://www.swissolympic.ch/verbaende/praevention/fuer-gleichbehandlung-und-integration/kulturelle-vielfalt-integration
Erasmus+ project card
https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-details/#project/603213-EPP-1-2018-1-DE-SPO-SSCP