Am 9. und 10. Mai 2014 fand in Wien der „Women´s Leadership Summit“ mit dem Schwerpunkt „Empowering Women for Leadership“ statt, der vom Österreichischen Paralympischen Committee in Kooperation mit dem Sportministerium, dem Europäischen Paralympischen Committee und Sport Wien organisiert wurde.
Über 80 TeilnehmerInnen aus 27 Ländern nahmen an der Konferenz teil. Inhaltlich wurde der Fokus v.a. auf die Förderung von Frauen in führenden Positionen im Sport gelegt, aber auch die Situation von Trainerinnen und Sportlerinnen wurde diskutiert.
Als Basis präsentierte Rosa Diketmüller, Ass. Prof. am Institut für Sportwissenschaft der Uni Wien, einige Zahlen und Fakten zum Status Quo: V.a. in der Altersgruppe der Jugendlichen sind Frauen sportlich weniger aktiv als Männer. Frauen sind eher zu Hause sportlich aktiv, je organisierter die Sportausübung ist (z.B. Sportverein), desto weniger Frauen (im Vergleich zu Männern) nehmen teil. (Daten aus dem Eurobarometer 2013). Das Sydney Scoreboard stellt eine Statistik zur Verfügung, wie hoch der Anteil an Frauen im Vorstand der nationalen Sportorganisationen ist.
Veronika Haslinger erzählte aus ganz persönlicher Perspektive, welche Anforderungen an Frauen gestellt werden und wie sie dieser Mehrfachbelastung als Sportlerin, Frau in Führungsposition und Mutter gerecht wird. Für Haslinger stehen dabei im Vordergrund: Entscheidungen zu treffen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, Taktik, Bildung, nicht aufgeben und v.a. Flexibilität.
Maria Rauch-Kallat zeigte in ihrem Beitrag zu den „hidden mechanisms“ v.a. drei Empfehlungen auf: Frauen sollten sich nicht unterschätzen, Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen und taktisch und flexibel agieren. Auch in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Amanda Bennett, Maria Dinold, Rita van Driel und Maria Rauch-Kallat standen im Vordergrund: Confidence (Selbstvertrauen) – Competence – Courage – Commitment – Constant awareness.
Amanda Bennet stellte dar, welche Taktiken Frauen anwenden könnten um eine Änderung bewirken zu können. Dabei ging sie v.a. auf die eigene Persönlichkeit ein. Zu wissen, wo die eigenen Stärken liegen und wo man sich in einer Organisation einordnen könnte, steht an erster Stelle. Aber auch die Organisation selbst: was ist der Zweck, das Ziel und die Strategie der Organisation? Bennet legte den TeilnehmerInnen der Konferenz Oscar Wildes Zitat ans Herz „Be yourself; everybody else is already taken.“ – authentisch und ehrlich zu sein.
In drei Arbeitsgruppen konnten die TeilnehmerInnen der Konferenz Erfahrungen austauschen und Vorschläge brainstormen um die Anzahl von Frauen zu steigern in den Bereichen „Leadership & Administration“, „Coaching, Consulting & Classification“ sowie „Athletes & Participation“. Dabei wurde oftmals die Professionalität angesprochen, sei es im Rekruitment-Prozess oder in der Aus-und Fortbildung von Sportlerinnen, Trainerinnen und Funktionärinnen; aber auch die Orientierung an weiblichen Vorbildern, sowohl unter Sportlerinnen als auch in Führungspositionen, und Unterstützungsmechanismen durch z.B. Mentoring-Programmen seien nicht zu vernachlässigen.