„Das war eine Achterbahnfahrt“, seufzte Andrea Payer. Die Kärntnerin schied im Blankbogenbewerb im zweiten K.o.-Duell aus, war aber gleichzeitig froh, überhaupt in den Bewerb gestartet zu sein.
Was war passiert? In der Qualifikation am Vortag traten akut Schmerzen im Schulterblatt auf. Nur dank einer Meisterleistung der medizinischen Abteilung konnte Payer am Donnerstag im Avondale Park starten. Physiotherapeutin Pia Koller leistete mit ihren Händen und jeder Menge Tape volle Arbeit. „Ich habe fast nicht mehr geglaubt, dass ich antreten kann. Optimal war es nicht, weil gerade der Rücken und die Schultern im Bogenschießen enorm wichtig sind, aber es hat mich zumindest nicht zu stark beeinträchtigt.“
Das erste Duell auf den sechs Scheiben (jeweils drei Pfeile) konnte Payer mit 76:68 gegen die Irin Orla O’Connor für sich entscheiden. Gegen die starke Schwedin Lina Björklund - die es in weiterer Folge sogar ins Halbfinale schaffte - zog sie mit 72:84 den Kürzeren. „Es war eine Ehre, für Österreich bei den World Games dabei zu sein. Leider hat es körperlich nicht ganz hingehaut, aber die Atmosphäre und das Rundherum waren einmalig. Eindrücke Ende nie, mental bin ich durch diesen Kampf mit mir selbst sicher wieder stärker geworden.“
Einmalig waren auch die Bedingungen. Temperaturen um 40 Grad Celsius machten den Bogenschütz:innen das Leben schwer. „Für den durchschnittlichen Österreicher ist das eine fast unaushaltbare Hitze, weil die Luftfeuchtigkeit so hoch ist. Aber ich bin ein Sonnenkind, mir hat das nichts gemacht.“
Hohe Temperaturen werden Payer auch in den nächsten Tagen begleiten. Die Kärntnerin wird nicht zurück nach Österreich reisen, sondern in den USA bleiben. „Wenn ich von Wettkämpfen zurückkomme, werde ich immer gefragt, wie es war. Viel mehr als von der Wettkampfstätte kann ich aber nicht berichten. Das will ich diesmal ändern, deswegen ist mein Lebensgefährte angereist, wir mieten uns ein Auto und erkunden die USA.“