Auch für Österreichs Flag Footballer:innen wurde es nichts mit der erhofften Medaille. Die Herren unterlagen Vize-Weltmeister Mexiko im Spiel um Bronze 35:39, direkt im Anschluss waren die Damen gegen Panama nach einem verpatzten Start ohne Chance. Die 19:40-Niederlage bedeutete ebenfalls Rang vier.
Die Herren fuhren gemeinsam mit den Mexikanern vom Birmingham Southern College ins Legion Field. Vorne im Bus dröhnte Reggeaton aus der Box, hinten Deutsch-Rap. Auf dem Spielfeld gaben zunächst die Mexikaner, im Auftaktspiel den Österreichern noch unterlegen, den Ton an, gingen nach 4:42 Minuten in Führung.
Aber das Team Austria gab schnell die passende Antwort – und so ging es hin und her und hin und her. Acht Sekunde vor dem Ende der ersten Halbzeit gingen die rot-weiß-roten Herren das erste und letzte Mal an diesem Nachmittag in Führung: 22:21. Nach dem Seitenwechsel zog Mexiko mit zwei Touchdowns davon – und gab den Vorsprung nicht mehr aus der Hand.
Mit Herz und Teamgeist
„Es war wieder eine ganz enge Partie, bis zum letzten Drive war wirklich alles möglich. Wenn die eine oder andere Situation für uns läuft, hängen wir uns die Bronzemedaille um. Im ersten Moment ist die Enttäuschung groß, aber es wird nicht lange dauern, bis wir zu schätzen wissen, dass wir das viertbeste Team der Welt sind“, versuchte sich Offensivspieler Daniel Hochleitner noch am Spielfeldrand mit einer ersten Einordnung, in der er auch den Teamspirit noch einmal hervorstrich.
„Wir sind nicht Stärksten, die Größten oder die Schnellsten, auch nicht die besten Einzelathleten, aber das machen wir mit Herz und Teamgeist wett. So können wir auf diesem Niveau mithalten.“
Teamchef Michael Salamon sah es ähnlich: „Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt, in der Vorrunde zwei Weltklasseleistungen gezeigt. Im Halbfinale gegen die USA haben wir gesehen, wo man noch hinkommen kann. Wenn die Jungs realisiert haben, was uns hier gelungen ist, werden wir darauf aufbauen und beim nächsten Mal die Medaille holen.“
Frühe Entscheidung
Die Bronze-Partie der Damen war bereits nach 11:29 Minuten und drei Touchdowns der Panamaerinnen vorentschieden. Nach dem Fehlstart fand Österreich erst spät, aber eigentlich nie in die Partie, die drei Touchdowns nach Seitenwechsel waren nicht mehr als Ergebniskosmetik. „Wenn du so schlecht startest und zu Null in die Pause gehst, ist es schwierig das aufzuholen“, konnte und wollte Karoline Kugler nichts schönreden.
Und kannte auch den Grund, warum im Medaillen-Match so gar nichts funktionieren wollte. „Ich befürchte, dass das Halbfinale gegen die USA die Mannschaft gebrochen hat. Das war sicher eines unserer besten Matches, das wir je gespielt haben. Die knappe Entscheidung am Ende, das fehlende Glück, all das hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass wir heute den Swag nicht aufs Feld bringen konnten.“
Auch Teamchef Walter Demel machte das dramatische Halbfinale gegen die Gastgeber mitverantwortlich für den schwachen Auftritt seiner Mannschaft. „Wir hatten es echt drauf, im Finale zu spielen, waren nur Zentimeter von der Sensation entfernt. Das war für alle emotional, auch für mich, das kann man nicht über Nacht ganz auslöschen.“
Der Headcoach zollte aber auch den Gegnerinnen Respekt: „Panama war sehr stark, spielerisch und athletisch. Es uns nicht nur das Glück sondern auch einiges andere gefehlt, leider war das heute kein gutes Spiel von uns.“
Ein „Sehr Gut“ bekam aber die gesamte Flag Football-Organisation. Von den Machen der World Games einerseits, vom Internationalen Olympischen Komitee andererseits, das sich mit hochkarätigen Vertreter:innen nicht nur im Legion Field selbst ein Bild machte, sondern auch mit den Verantwortlichen über die Zukunft diskutierte. Und damit auch eine mögliche Aufnahme ins Programm für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles.