Alles begann im Alter von fünf Jahren. Karate war Mitte/Ende der Neunziger in, die junge Alisa Buchinger wollte die Sportart ausprobieren. Es war Liebe auf den ersten Tritt.
„Ich war ein aktives, sportinteressiertes Kind und ein Fan der 'Ninja Turtles' und von 'Karate Kid'. Da war es naheliegend, dass ich irgendwann mit Kampfsport beginne“, erinnert sie sich. Ein Schnuppertraining bei Manfred Eppenenschwandtner, der sie als Trainer bis heute betreut, war dann der Startschuss einer einzigartigen Karriere. Nur zwei Jahre trainierte sie mit ihm bei der Karate Union Shotokan Salzburg, ehe sie beim Salzburg Cup 1999 ihren ersten Sieg feiern konnte. Ab dann ging es für die Salzburgerin Schlag auf Schlag.
Mittlerweile ist Buchinger 29 Jahre alt und hat zahlreiche Erfolge gefeiert. Ihre bisher größten Erfolge feierte sie 2015 mit dem U21-EM-Titel in Konya (TUR) und 2016 mit Gold bei der Heim-WM in Linz.
Was sie an Karate fasziniert? „Das Besondere daran sind die umfangreichen Aspekte des Sports. Der Fokus liegt nicht nur auf einer speziellen Fähigkeit, wie etwa Kraft. Vielmehr geht es um eine ganze Handvoll an Fertigkeiten. Schnelligkeit, Technik, Ausdauer und Taktik, aber auch um Respekt und Disziplin und darum, zufrieden mit dir selbst zu sein. All diese Faktoren spielen eine gewisse Rolle, im Training wie im Wettkampf.“
Ihre sportliche Reise war geprägt von Ups und Downs. Für die aktuelle WM-Fünfte und Nummer 6 der Weltrangliste in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm werden die World Games in den USA so etwas wie das Grande Finale einer großen Sportlerinnen-Karriere: „Es ist auf jeden Fall eines meiner letzten Großereignisse – so viel steht für mich jetzt schon fest.“
Die Vorfreude auf Alabama, wo die 29-Jährige das Team Austria bei der Eröffnung als Fahnenträgerin anführen wird, ist riesengroß. An die World Games im polnischen Breslau im Jahr 2017 hat die Kumite-Karateka beste Erinnerungen: „Es war eines meiner besten Jahre und ein echter Höhepunkt, nach meinem WM-Titel auch bei den World Games Silber zu holen. Es hätte kaum besser laufen können, weil ich damit bei allen Großereignissen eine Medaille gewonnen hatte. Ich hoffe, dass ich diesmal auch wieder mit Edelmetall im Gepäck heimreisen kann. Dafür werde ich noch einmal alles geben.“