Sport ist sein Leben. Das war schon immer so. Fußball, Skifahren, Klettern. Letzteres setzte sich schließlich durch. „Obwohl ich auch im Fußball Chancen gehabt hätte, weil ich flink bin“, sagt Nicolai Uznik mit einem Augenzwinkern. Die Liebe zum FC Barcelona ist geblieben, auf den Fußballplatz treibt es ihn nicht mehr allzu oft. „Die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß.“
Vielmehr sind die Felsen dieser Welt seine Heimat geworden. Oder die Kletterwände. Erste Erfolge stellten sich schnell ein, in diversen Nachwuchsklassen gewann der Kärntner sämtliche Bewerbe. 2017, im Alter von nur 16 Jahren, feierte er in Chamonix sein Weltcup-Debüt. Damals noch im Vorstieg, inzwischen ist Uznik im Bouldern einer der Besten der Welt. Wobei er eigentlich in beiden Disziplinen nach ganz oben will, ähnlich wie sein „Lehrmeister“ Jakob Schubert.
Nach der Schule zog Uznik nach Innsbruck. „In Innsbruck hat man alle Möglichkeiten, die besten Coaches und Trainingspartner“, war der Ortswechsel für ihn selbstverständlich. „Und mit Jakob Schubert eine absolute Legende im Team. Man kann sich bei ihm jeden Tag etwas abschauen.“ Schubert, seines Zeichens vierfacher Weltmeister und Olympia-Bronzemedaillengewinner, nahm Uznik unter seine Fittiche. Die beiden verbringen auch abseits der Kletterhalle viel Zeit zusammen.
Am Weltcup-Podest war Uznik als Vierter bereits öfter knapp dran. Mit 21 Jahren ist er nach wie vor einer der „Youngsters“, die Coaches prophezeien ihm eine große Zukunft. Paris 2024 ist ein großes Ziel, Los Angeles 2028 wohl das realistischere.
Vorerst will der Kärntner auf einer anderen Bühne überzeugen: Bei den World Games soll eine Medaille her. „Das Starterfeld ist stark, Japan und die USA werden mit starken Teams dabei sein. Es wird nicht leicht, aber ich traue mir einen Spitzenplatz zu“, sagt Uznik. Besonders freut er sich auf das rot-weiß-rote Teamgefühl: „Ich habe das bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires schon erlebt, das war sehr speziell. Die Einkleidung für die World Games gefällt mir schon einmal sehr gut, das rote Outfit fühlt sich gut an.“