Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat diese Woche erneut vor der weltweiten Auswirkung von Bewegungsmangel gewarnt. Für Sport Austria-Präsident Hans Niessl ist auch die Situation in Österreich besorgniserregend. Österreichs Sportpräsident drängt deshalb auf eine baldige "Bewegungsoffensive" nach den Corona-bedingten Einschränkungen.
Niessl: „Vom Berufsverband Österreichischer Internisten wissen wir, dass sich der Gesundheitszustand der österreichischen Bevölkerung im 1. Lockdown durch Bewegungsmangel verschlechtert hat und bei vielen Körpergewicht, Blutzucker und Blutdruck gestiegen sind. Deshalb ist es wichtig, das umfangreiche Angebot unserer Sportvereine – sobald es die Infektionszahlen zulassen – rasch wieder hochzufahren. Um Kollateralschäden durch Bewegungsmangel bestmöglich zu vermeiden, brauchen wir eine mit dem organisierten Sport abgestimmte Strategie des Gesundheits- und Sportministeriums. Der Sport muss gestärkt werden. Ein gestern im Nationalrat eingebrachter Entschließungsantrag geht diesbezüglich in die richtige Richtung.“ Bereits vor der Krise, gibt der Sport Austria-Präsident zu bedenken, hätten sich 30 Prozent der ÖsterreicherInnen nicht ausreichend bewegt. Außerdem seien 30 Prozent der Kinder fettleibig und adipös. Niessl: „Ich appelliere daher an die Bevölkerung, sich während des Lockdowns regelmäßig im Rahmen des Erlaubten an der frischen Luft zu bewegen oder die Online-Angebote unserer Verbände zu nützen!“
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat diese Woche erneut auf die Folgen von Bewegungsmangel aufmerksam gemacht: Weltweit seien rund fünf Millionen vorzeitige Sterbefälle pro Jahr darauf zurückzuführen, betont die Weltgesundheitsorganisation. Dabei wären für Erwachsene schon 21 Minuten tägliche Bewegung ausreichend, Kinder und Jugendliche bräuchten 60 Minuten pro Tag, um die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation zu erfüllen.
Aus Zahlen der Statistik Austria ist abzuleiten, dass in Österreich pro Jahr rund 7800 Menschen an den Folgen von Bewegungsmangel sterben. Niessl: „Das sind rund 9 Prozent der jährlichen Todesfälle in Österreich! Dabei gibt es gegen diese Krankheit bereits ein Medikament: Bewegung. Nützen wir es noch besser.”
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