Hochrangige VertreterInnen der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO) haben gestern im Rahmen der „Initiative für den österreichischen Sport" in Gesprächen mit Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling und Sozialminister Alois Stöger zentrale Anliegen des Sports dargelegt.
BSO-PRÄSIDENT HERBERT KOCHER: „SPORT BRAUCHT GEEIGNETE RAHMENBEDINGUNGEN!“
Bei Finanzminister Schelling bedankte sich BSO-Präsident Herbert Kocher für die Erleichterungen bei der Umsetzung der Registrierkassenpflicht für Vereine. Kocher: „Die österreichischen Sportvereine leisten nicht nur auf ihrem ureigensten Gebiet Hervorragendes, sondern sind auch für den Gesundheitsbereich, die Wirtschaft und die Gesellschaft im Gesamten von immenser Bedeutung. Um ihr Potenzial auf diesen Gebieten bestmöglich entfalten zu können, benötigen sie aber natürlich auch die erforderlichen Rahmenbedingungen.“
Diesbezüglich sieht der BSO-Präsident weiteren Optimierungsbedarf: „Es braucht die Unterstützung der politischen Entscheidungsträger, um den Rahmen zu schaffen, damit die Sportvereine ihre vielfältigen Aufgaben auch in Zukunft wahrnehmen können. Der Sport in seiner breiten Ausgestaltung hat viele Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Durch die überbordende Bürokratie wird es immer schwieriger, sich als Funktionär bzw. Funktionärin auf die wesentlichen Aufgaben im Verein konzentrieren zu können, nämlich den Sport in all seinen Facetten zu fördern.“
WENIGER ADMINISTRATIVER MEHRAUFWAND FÜR VEREINE DURCH BREITE ANWENDBARKEIT DER PAUSCHALEN REISEAUFWANDSENTSCHÄDIGUNG
Die breite Anwendbarkeit der Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung ist aus Sicht der BSO dabei eines der vorrangigen Anliegen, die Minister Stöger von der BSO-Delegation vorgetragen wurden. Kocher: „Die Vereine benötigen dringend Rechtssicherheit, da die Pauschale Reiseaufwandsentschädigung für sie eine Verminderung des administrativen Mehraufwands bedeutet. Es kann keine Differenzierung innerhalb des Sports geben – die Pauschale Reiseaufwandsentschädigung muss für jegliche Form der Sportausübung gelten, ungeachtet, ob es sich um Wettkampf-, Spitzen-, Leistungs-, Gesundheits- oder Breitensport handelt!“
GENERELLE EINORDNUNG DER SCHIEDSRICHTER ALS DIENSTNEHMER HÄTTE GRAVIERENDE AUSWIRKUNGEN FÜR DEN SPORT
Die VertreterInnen der BSO ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner, ASKÖ-Präsident Abg.z.NR Hermann Krist, ASVÖ-GS Mag. Paul Nittnaus, AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck, SPORTUNION-Vizepräsidentin Abg.z.NR Mag. Michaela Steinacker und ÖSV-GS Dr. Klaus Leistner brachten langjährige Forderungen des gemeinnützigen Sports, wie jene nach der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden an Sportvereine oder von Kinderbetreuungskosten im Rahmen von Sportvereinen, vor. Außerdem betonten sie weitere wichtige Regelungen, um in Österreich weiterhin Sportbetrieb zu ermöglichen. Dies betrifft vor allem die Beibehaltung der selbständigen Tätigkeit von Schiedsrichtern, da eine generelle Einordnung als Dienstnehmer für den gesamten österreichischen Sport gravierende Auswirkungen hätte und die Abwicklung des kompletten Sportbetriebes, von den Amateuren bis zu den Profis, gefährden würde.
Die von der BSO im Rahmen der „Initiative für den österreichischen Sport" geforderte Ausweitung der steuerlichen Begünstigung von Vereinsfesten von 48 Stunden auf bis zu 72 Stunden, Erleichterungen bei der Registrierkassenpflicht im Kantinenbetrieb sowie die Möglichkeit der Kooperation zwischen Wirten und Vereinen, ohne dass dadurch die steuerlichen Begünstigungen für den Verein verloren gehen, wurden bereits Anfang Juli im Parlament beschlossen.
Die Österreichische Bundes-Sportorganisation fordert als Interessenvertretung des organisierten Sports in Österreich in einer Initiative, die Rahmenbedingungen zur Ausübung von Sport, zum Engagement im Sport und zur Möglichkeit der Angebote für Sport und Bewegung zu optimieren. Schließlich sorgen Sport und Bewegung in Österreich für eine jährliche Wertschöpfung von 17 Milliarden Euro (5,93% des BIP), sparen dem Staat jedes Jahr bis zu 530 Millionen Euro (0,2% des BIP) und sind für einen Gesamtbeschäftigungseffekt im Ausmaß von rund 333.000 Personen verantwortlich.