Im Rahmen der heutigen Antrittspressekonferenz des am 4. November einstimmig gewählten Präsidenten der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO) BM a.D. Rudolf Hundstorfer gab dieser einen Ausblick auf seine Vorhaben und Ziele als neu gewählter BSO-Präsident.
Dabei ging Hundstorfer zunächst auf die aktuellen Rahmenbedingungen für den Sport in Österreich ein. An diesen müssten zum Teil wesentliche Änderungen vorgenommen werden, besonders in Sachen Förderstruktur ortet der neue Präsident Optimierungspotenzial: „Wir müssen gemeinsam versuchen, eine längerfristige Grundförderung für die Verbände zu garantieren und dass die zugesagten Förderungen fristgerecht abgerechnet werden. Ich bin voller Übereinstimmung mit dem Sportminister, dass die notwendige Diskussion über die Positionierung der Förderstrukturen geführt werden muss und würde mir ein zukünftiges Fördersystem nach einer Logik entwickelt vorstellen.“
Auch was die langjährige Forderung der BSO nach einer täglichen Bewegungseinheit betrifft, sichert Hundstorfer volle Unterstützung zu: „Ich bin froh über den ersten Modellversuch der täglichen Bewegungseinheit im Burgenland und unterstütze die bei der Landessportreferentenkonferenz beschlossene Ausrollung auf ganz Österreich, aufbauend auf die ersten Erkenntnisse aus dem Burgenland.“
Hundstorfers Credo lautet, dass der Sport sich selbst ernst nehmen und die in den letzten Jahren gemeinsam erarbeiteten Konzepte und Programme nun umsetzen müsse. Dies bedeutet auch, ein Partner und Sprachrohr zu sein: „Die BSO ist die Heimat und das Dach des Sports in Österreich, das bedeutet, wir müssen auch gesellschaftspolitisch aufzeigen. Damit meine ich nicht nur auf Bundesebene handeln, sondern auch regional denken und die Bundesländer einbinden, gehe es um Infrastruktur oder um Gesundheitsplattformen der Länder.“
„Lästig sein“ will der neue Präsident was die Fördermittel betrifft: „Ich werde mich bei der Bundesregierung für den Sport einsetzen – vor allem die Mittel aus dem Glückspielgesetz müssen zumindest der Inflation angepasst werden.“ Denn Sport und Politik dürfen nicht getrennt gesehen werden, so Hundstorfer: „Sport ist Teil unserer Gesellschaft und damit auch der Politik, egal ob es um Geld, Infrastruktur oder die Umsetzung neuer Konzepte geht. Das ist nichts Negatives, sondern liegt den Grundprinzipien unserer Demokratie zugrunde.“
Abschließend versicherte Hundstorfer, dass er sich aktiv einbringen und ein Mitgestalter sein wolle: „Ich habe diese Position übernommen, um zu gestalten – nicht, um zu verwalten!“
Rudolf Hundstorfer wurde im Rahmen der 47. Österreichischen Sportversammlung einstimmig zum neuen Präsidenten der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO) gewählt. Er folgt damit Herbert Kocher nach, welcher das Amt drei Jahre innehatte.
Hundstorfer war selbst aktiver Handballer und bekleidet seit über 20 Jahren das Amt des Präsidenten des Wiener Handballverbandes. Schon in seinen politischen Funktionen wirkte Hundstorfer bei der Entwicklung der Fußballer-Gewerkschaft (heute Vereinigung der Fußballer) mit, setzte sich als Sozialminister maßgeblich für die finanzielle Absicherung des Nordischen Ausbildungszentrums Eisenerz ein und war in derselben Funktion auch Förderer und Mitentwickler des Vereins KADA – Sport mit Perspektive.