„Die Europäische Union ist freilich nicht nur ein Wirtschaftsraum, sondern auch eine Wertegemeinschaft, die Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche hat. Das Ergebnis der Wahl zum EU-Parlament beeinflusst die Richtung, in die sich die Union künftig bewegt, und somit auch in weiterer Folge das Geschehen im österreichischen Sport“, erklärt Sport Austria-Präsident Hans Niessl im Vorfeld der Europa-Wahlen (in Österreich am 9. Juni 2024, Anm.).
Obwohl die Hauptkompetenz im Bereich des Sports bei den EU-Mitgliedsstaaten liegt, beeinflussen gesetzliche Maßnahmen des Europäischen Parlaments das Sportgeschehen in den Mitgliedsländern. Ein Beispiel dafür ist der "Green Deal", der beispielsweise auch auf die Reduktion von Mikroplastik abzielt und sich deshalb auf den Einsatz von Sportböden auswirkt. Im wahrsten Sinne entscheidende Bedeutung hat das Europäische Parlament im Sport, wenn es um die finanzielle Unterstützung bestimmter Pilotprojekte geht.
Besonders wichtig für den Sport in der nächsten Gesetzgebungsperiode des EU-Parlaments (2024 bis 2029) werden die Verhandlungen über den mehrjährigen Finanzrahmen der Union (derzeit noch bis 2027 gültig) und das Budget für das auch im Sportbereich bedeutende Erasmus+ Programm sein. Für 2024 beträgt der Sport-Anteil des europaweiten Austauschprogramms – von Lernmobilität für Sportpersonal bis zu gemeinnützigen europäischen Sportveranstaltungen – rund 63 Millionen Euro...
Ein generelles Anliegen des Europäischen Parlaments ist die stärkere Verankerung von Sport und Bewegung als Teil der Gesundheitspolitik. Niessl: „Man sieht, dass die Forderung nach mehr Prävention statt Rehabilitation nicht nur in Österreich, sondern auch auf europäischer Ebene thematisiert wird. Weil sie einfach logisch und richtig ist. In diesem Zusammenhang freut es mich auch ganz besonders, dass Sport Austria bereits seit 2017 nationaler Koordinator einer der größten Bewegungsinitiativen Europas ist: der Europäischen Woche des Sports. Freilich müsste aus dieser Woche (23. bis 30. September, Anm.) ein ganzes Jahr werden. Dann hätte man wirklich Großes vollbracht! Für Österreich und ganz Europa...“