"Unsere Forderung ist gehört geworden, der Druck des organisierten Sports hat Wirkung gezeigt. Dennoch: Unterm Strich wird nun eine falsche Entscheidung halbherzig zurückgenommen!" So kommentiert Sport Austria-Präsident Hans Niessl die heutige Ankündigung von Bildungsminister Heinz Faßmann, ab 15. Juni wieder den Sportunterricht in den Schulen als freiwilligen Ergänzungsunterricht einzuführen.
Hans Niessl: "In den vergangenen Wochen ist die Kritik an der Vorgangsweise des Unterrichtsministeriums, den Sportunterricht in einer schweren Gesundheitskrise ausfallen zu lassen, auf heftige Kritik von ExpertInnen des Sports, der Wissenschaft und der Gesundheit gestoßen. Sport Austria hat sich von Beginn der Krise an, gemeinsam mit VertreterInnen unserer Dach- und Fachverbände und dem ÖOC für den Sportunterricht ausgesprochen. Wichtigste Begründung war, dass der Sport hervorragende Beiträge zur psychischen und physischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen leistet. Vor allem ist es dabei um Bewegungseinheiten im Freien gegangen, wo das Ansteckungsrisiko wesentlich geringer ist als in geschlossenen Räumen. Würde man sich im Bildungsministerium intensiv mit Sport und Bewegung auseinandersetzen, müsste eigentlich klar sein, dass eine altersadäquate polysportive Ausführung von Bewegung auf den Sportplätzen im Freien sehr einfach möglich ist. Es müsste auch bekannt sein, dass es eine große Anzahl von bestausgebildeten PädagogInnen im Sportbereich gibt, die den Sportunterricht von Begin der Krise an verantwortungsvoll - unter Wahrung aller Vorsichtsmaßnahmen - durchgeführt hätten. Unverständlich ist auch die Tatsache, dass das Bildungsministerium in einer Zeit der Gesundheitskrise, die vorbildliche Aktion "Kinder gesund bewegen" ausgesperrt hat. Gerade tägliche Bewegung im Freien trägt dazu bei, das Immunsystem zu stärken!
Ein weiterer Punkt sind die Schulsportstätten. Ich hoffe, dass diese für Sportvereine bereits jetzt geöffnet werden. Sportstätten, die bei sehr vielen Schulen mit Steuermillionen errichtet wurden, sollten natürlich auch im Sommer nicht neun Wochen geschlossen sein, sondern für das Angebot der Sportvereine geöffnet werden und auch für Sportferiencamps zur Verfügung stehen. Dabei müsste es auf freiwilliger Basis auch Lernangebote, beispielsweise mit Studenten, geben. Das wäre auch für Kinder mit Migrationshintergrund für das Erlenen der deutschen Sprache wichtig. 8 bis 14 Tage wären dafür sicher zu kurz und wieder eine halbherzige Entscheidung."
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