Sport Austria - Interessenvertretung und Serviceorganisation des organisierten
Sports in Österreich.

Pressemeldung 04.05.11

BSO: Integrität im Sport ist unbedingt zu schützen

Utl: Veranstaltung der BSO und tipp3 im Europäischen Parlament in Brüssel

Sport mit allen Mitteln vor Wettmanipulationen schützen, so lautete der Grundtenor der PolitikerInnen, SpitzenvertreterInnen des Sports und ExpertInnen bei der Veranstaltung „Integrität im Sport – Antworten auf das Problem von Wettmanipulationen“, die am 3. Mai 2011 im Europäischen Parlament in Brüssel stattfand.

„Es existiert Handlungsbedarf wegen der zunehmenden Zahl von Wettmanipulationen im Sportbereich“, meinten unisono die SPÖ-EU-Mandatarin Evelyn Regner und der ÖVP-Europaabgeordnete Heinz Becker. Der europäische Gesetzgeber werde auf die Bedürfnisse der relevanten AkteurInnen eingehen und geeignete Maßnahmen diskutieren, um gegen diese neue Geißel im Sport anzukämpfen, so die EU-PolitikerInnen.

Rudolf Stinner, der sich als Direktor für die Sicherheit des Schweizer Unternehmens Running Ball AG verantwortlich zeichnet und sich dem Kampf gegen Wettmanipulationen verschrieben hat, plädierte für eine gesamteuropäische Bündelung aller vorhandenen ermittlungstechnischen und justiziellen Ressourcen. „Dazu würde auch vor allem eine legistische Anpassung dieser neuen Deliktsformen in vielen europäischen Ländern von dringender Notwendigkeit sein“, so der Sicherheitsexperte.

„Die Harmonisierung der nationalen und regionalen Gesetzgebung und Sportregelwerke ist besonders wichtig, um effektiv gegen Wettbetrug ankämpfen zu können“, stellte Andrew Ryan, Direktor des Verbandes der Internationalen Verbände der Olympischen Sommerspiele (ASOIF), fest. Was die Finanzierung des Kampfs gegen Wettmanipulationen anbelangt, fordert Ryan großzügige Unterstützung von den staatlichen Behörden ein.

Mag. Barbara Spindler, Generalsekretärin der Österreichischen Bundes-Sportorganisation, hob die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der staatlichen Behörden und Institutionen,  Sportwettenanbietern und Sportverbänden im Kampf gegen Wettmanipulationen hervor. „Prävention durch zielgruppenorientierte Information, bewusstseinsbildende Maßnahmen und Austausch bewährter Praktiken stellen ebenso wichtige wie effektvolle Maßnahmen in diesem Kampf dar. Der Sport ist es seinen Fans und Anhängern schuldig, frei von Manipulationen jeder Art zu sein“, so Spindler.

„Da 90% der Wetten über den Fußball realisiert werden, kooperiert tipp3 eng mit dem ÖFB“ erklärte Mag. Philip Newald, Vorstandsvorsitzender von tipp3. Zudem hat tipp3 ein wirkungsvolles Frühwarnsystem eingerichtet, das bei verdächtigen Wettverhalten Alarm schlägt. „Für Sportwettenanbieter ist es genauso wichtig wie für die Verbände, dass Sportwettkämpfe frei von Manipulationen bleiben, um das Vertrauen der Kunden nicht zu verlieren“, argumentierte Newald.

Georg Pangl, Vorstand der Österreichischen Fußball Bundesliga, empfahl die verschiedenen Systeme gegen Wettbetrug auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene besser zu koordinieren bzw. zusammenzuführen. „Dadurch wird man die Effektivität und Effizienz im Kampf gegen Wettmanipulationen erhöhen können“, so der Bundesliga-Chef.

„Auch Dr. Thomas Hollerer, Rechtsdirektor des ÖFB, meinte nach der Veranstaltung zusammenfassend: „Das Problem von Wettmanipulationen im organisierten Sport ist ein komplexes, vielschichtiges. Umso wichtiger ist es, alle betroffenen Stakeholder zur Diskussion in puncto Lösungsansätze und Prävention einzuladen, um gemeinsam die Integrität und damit das Image des Sports zu verbessern“. Die Veranstaltung „Integrität im Sport – Antworten auf das Problem von Wettmanipulationen“ wurde von der Österreichischen Bundes-Sportorganisation in Kooperation mit tipp3 und dem Europäischen Parlament durchgeführt. Die Schlussfolgerungen und Unterlagen dieser Konferenz sind auf www.bso.or.at downloadbar.