Starker Auftritt von Blankbogenschütze Alois Steinwender bei den The World Games in Birmingham (USA).
Nach einer nicht ganz zufriedenstellenden Qualifikation am Vortag zeigte der Salzburger am Donnerstag in den K.o.-Duellen im Avondale Park sein Können. Gegen den Norweger Lars Marius Sorlie setzte er sich vor den Augen von Sport Austria-Vizepräsident Michael Eschlböck mit 76:74 durch, Steinwender lag dabei lange Zeit zurück. „Am Anfang war sicher etwas Nervosität dabei, vom Score habe ich gar nicht so viel mitbekommen. Ich war einfach froh, das Duell für mich entschieden zu haben.“
Weiter ging es gegen den Briten James Annall, Steinwender behielt mit 82:71 die Oberhand. Erst im dritten Spiel gegen den starken Italiener Giuseppe Seimandi zog der mit 53 Jahren routinierteste Athlet im Team Austria den Kürzeren – 78:82. „Ich kann mit dem Auftritt heute zufrieden sein, weil ich mein Leistungsvermögen abrufen konnte. In der Qualifikation habe ich einiges liegen gelassen, mit einem besseren Ergebnis hätte ich mir heute das Leben leichter machen können.“
Leicht war der Bewerb im Avondale Park am Fuße des Red Mountain keinesfalls. Die große Hitze machte Steinwender zu schaffen. „Als Lungauer ist man das nicht gewohnt“, scherzte der Routinier. „Dazu die hohe Luftfeuchtigkeit, es war am Limit.“
Sport Austria-Vizepräsident Michael Eschlböck unterstützte Steinwender von der Tribüne aus. „Eine große Ehre, wenn hoher Besuch dabei ist“, zeigte sich Steinwender stolz. Eschlböck sparte nicht mit Lob: „Es war sehr spannend! Als der Italiener am Ende einen Fehler hatte, haben wir schon gehofft, dass noch etwas geht. Ich war sehr beeindruckt vom Bewerb und werde Bogensport in Zukunft sicher intensiver verfolgen.“
Für Steinwender geht es am Samstag mit vielen Eindrücken zurück nach Österreich. Erst 2009, im Alter von 40 Jahren, startete er mit dem Bogensport. Mit der Teilnahme bei den World Games wurde ein Traum wahr. „Das werde ich bestimmt nicht so schnell vergessen. Alleine das österreichische Teamoutfit zu tragen, ist etwas Besonderes. Die Anlage in Birmingham war sehr beeindruckend“, sagt der Tamsweger, der am Abend Kickboxerin Stelle Hemetsberger auf die Beine schauen wird. „Stella wird das machen!“
Wie lange er noch aktiv ist, steht in den Sternen. Ob er in vier Jahren noch einmal um die Teilnahme bei den World Games in China kämpft? „Man muss abwarten, wie ich mich halten kann. Jünger werde ich auch nicht. Am liebsten wäre mir, wenn ich in drei Jahren in einer fairen Qualifikation um die Teilnahme kämpfe und gegen einen jüngeren Athleten den Kürzeren ziehe. Ich mache gerne Platz.“