Noch genau sechs Tage sind es, bis The World Games in Birmingham (USA) eröffnet werden. Das Team Austria erhält hochkarätige Verstärkung und wächst auf 72 Athlet:innen an: Die Kletterer Tobias Plangger und Mathias Posch erhielten kurzfristig Startplätze für die Olympischen Spiele der nicht-olympischen Sportarten. Karateka Bettina Plank verzichtet hingegen auf das Last-Minute-Ticket.
Mit Jessica Pilz, Lawrence Bogeschdorfer, Laura Stöckler und Nicolai Užnik hatten sich bereits vier Kletter-Asse für die World Games qualifiziert. Aufgrund von Absagen im internationalen Starterfeld erhielten Tobias Plangger und Mathias Posch die Chance, in Birmingham dabei zu sein. Sport Austria und der Kletterverband Österreich leiteten, in Absprache mit den beiden Athleten, umgehend alles in die Wege, um ein Antreten zu ermöglichen.
„Als ich erfahren habe, dass ich bei den World Games starten kann, war ich sofort begeistert“, sagt Plangger. Der 21-jährige Innsbrucker ist Österreichs schnellster Kletterer, er hält mit 5,59 Sekunden den österreichischen Rekord in der Disziplin Speed. In dieser Saison erreichte er in Salt Lake City (USA) als Zweiter erstmals das Weltcup-Podest, sein großes Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris 2024. „Die Saison ist schon lange, aber so ein Großereignis nehme ich gerne mit. Außerdem habe ich an die USA sehr gute Erinnerungen.“
Planggers Planungen sind bereits jetzt auf Paris 2024 ausgerichtet, wo erstmals Speed-Medaillen vergeben werden. „Jedes Training und jeder Wettkampf sind Schritte bis zu den Olympischen Spielen. Die World Games sind ideal, um dieses Flair schon einmal zu erleben. Es sind zwar keine Olympischen Spiele, aber es ist ein groß aufgezogenes Event mit vielen Sportarten. Birmingham wird sicher ein wichtiger Gradmesser und eine wertvolle Erfahrung.“
Mathias Posch ist auf den Vorstieg spezialisiert. Der Tiroler konnte im Weltcup bereits einen Top-10-Platz erreichen und war 2021 bei der WM in Moskau dabei. „Vor ein paar Wochen waren die World Games noch weit weg, aber jetzt ist alles sehr schnell gegangen. Ich habe mich ein bisschen erkundigt und in den Sozialen Netzwerken einiges gesehen, das Team-Outfit gefällt mir schon einmal sehr gut. Es wird cool, auch den anderen Sportler:innen aus dem Team Austria zuzuschauen und sie anzufeuern“, so der 22-Jährige, der aktuell mit dem KVÖ-Team beim Weltcup in Villars (SUI) unterwegs ist.
Nicht an den Start gehen wird hingegen Karateka Bettina Plank, die sich als 73. Rot-weiß-rote Athlet:in für The World Games qualifiziert hat. Für die Vorarlbergerin, die in ihrer Gewichtsklasse in letzter Minute von der Warteliste ins 8-köpfige Teilnehmerinnenfeld gerutscht ist, kam die Zusage zu kurzfristig. Plank befindet sich zur Zeit in Uganda, wo sie als Patin für den Verein „Sei so frei“ für ein Hilfsprojekt im Einsatz ist.
„Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass es mit einem Startplatz klappt, meine Planungen für die zweite Saisonhälfte anders ausgerichtet. Deshalb macht ein Antreten keinen Sinn – und nur dabei sein ist mir zu wenig“, so die Olympia-Bronzene von Tokio 2020. Somit bleibt Alisa Buchinger Österreichs einziger Beitrag zum Karate-Bewerb – die Medaillen werden am 8. und 9. Juni vergeben – in Birmingham. Die Salzburgerin, bei den letzten World Games vor fünf Jahren Silbermedaillengewinnerin, wird das Team Austria zudem bei der Eröffnungsfeier im Protective Life Stadium als Fahnenträgerin anführen.
Chef de Mission Aria Siami hebt mit seinem Team bereits am Samstag zu den World Games ab, die ersten Athlet:innen landen am 5. Juli in Birmingham.