Durch Zufall kam Andrea Payer zum Bogenschießen. 2016 erzählte ihr eine Freundin davon. „Sie hatte Bogenschießen für sich entdeckt – als Ausgleich und zur Stärkung der Rückenmuskulator“, erinnert sich die Kärntnerin. „Sie hat gesagt, dass sie mich schon noch dazu bringt. Zuerst habe ich gelacht aber dann …“
Dann wurde ein Feuer entfacht. „Man hat mir erzählt, dass ich ein gewisses Talent für den Bogensport hätte, aber dass ich so schnell Erfolge feiern würde, damit hat niemand gerechnet – auch ich nicht!“
Nur zwei Jahre später startete Payer bei der Europameisterschaft, dieser Tage tritt sie bei den The World Games auf – und damit auf der größtmöglichen Bühne in ihrer Sportart Blankbogenschießen. „Es ist eine Ehre, dass ich bei so einem Event dabei sein darf. Ich will immer das Beste – als ich erfahren habe, dass ich bei den World Games dabei bin, habe ich noch einmal intensiver trainiert. Nur dabei sein bin nicht ich, ich will das Bestmögliche rausholen.“
Gelingen soll dies mit Köpfchen. „Im Bogensport ist die mentale Komponente die wichtigste, deshalb setze ich auf Mentaltraining, um meinen Schussablauf und meine Schüsse mit der notwendigen Gelassenheit rüberzubringen“, erklärt die 37-Jährige.
In Birmingham erwartet die Bogenschütz:innen extreme Hitze von bis zu 40 Grad Celsius. Für Payer kein Problem: „Ich bin ein Sonnenkind, deshalb sind mir hohe Temperaturen lieber als niedrige.“
Bei ihrem persönlichen Karriere-Highlight will Payer auch mit Klischees aufräumen. „Im Endeffekt sind die World Games perfekt dazu geeignet, die Randsportart Bogensport populärer zu machen und zu zeigen, dass das kein Indianerspielen ist, sondern Präzisionssport. Dazu gehört auch, dass man das Gelände lesen und unbekannte Distanzen einschätzen kann. Im Endeffekt hast du drei Pfeile – und die müssen sitzen.“