Er ist der Überflieger im Team Austria: Wasserskispringer Claudio Köstenberger macht’s noch einmal.
2017 im polnischen Breslau war der Kärntner erstmalig bei The World Games am Start, flog als Sechster nur knapp an einer Medaille vorbei.
Fünf Jahre später soll es in Birmingham mit Edelmetall klappen. „Ich war 2019 bei den Beach Games dabei, das war ganz cool, aber über die World Games geht nichts drüber“, sagt Köstenberger, der den Spitznamen „Don Klod“ trägt.
22-facher Staatsmeister
Und auf nationaler Ebene jedenfalls der Wasserski-Don ist, also das Maß der Dinge. Begonnen auf Alpin-Skiern, nahm die Karriere nach einem Wechsel des Aggregatszustands so richtig Fahrt auf. Bereits in der U14, wir reisen zurück ins Jahr 2001, zum ersten Meistertitel.
Heute ist der 33-Jährige 22-facher Staatsmeister (!). Der internationale Durchbruch gelang Köstenberger 2007 mit seiner ersten EM-Medaille. „Das war ein ganz besonderer Moment!“
Einen weiteren möchte er in Birmingham folgen lassen. „Mein Ziel ist eine Medaille, egal welche Farbe. Ich hab’s selbst in der Hand, brauche nicht auf die anderen zu schauen. Wenn ich meine Bestleistung abrufen kann, ist alles möglich“, weiß Köstenberger, der den österreichischen Rekord im Springen hält. Seine Höchstweite: 69,2 Meter.
Damit das klappt, hat das bekannte Flugobjekt einmal mehr nichts dem Zufall überlassen. Weder am Wasser, noch zu Land. „Ich habe im Winter unzählige Stunden in der Kraftkammer verbracht, viel an meiner Balance gearbeitet.“
Spektakel garantiert
Das Suchen und Finden der TWG-Form hat Köstenberger einmal mehr nach Florida geführt, wo er ein ausgedehntes Trainingslager in der Heimat des Wasserskisports absolviert hat. Mit den besten Trainern, hochkarätigen Trainingspartnern und feinstem Equipment.
Es war auch eine Reise in die Vergangenheit, hat er doch während seines Pharmaziestudiums elf Jahre in Amerika gelebt, davon drei Jahre im Sunshine State. Ein Vorteil für die World Games? Die Hitze sollte für Köstenberger jedenfalls kein Problem sein. „Dadurch, dass ich schon so lange in den USA gelebt habe, kann ich mich gut darauf einstellen. Klar ist es nicht angenehm, wenn das Thermometer 35 Grad und mehr anzeigt, aber ich weiß, was es braucht, um Kräfte zu schonen.“
Dass die Organisatoren alles geben werden, um ein sportliches Spektakel zu veranstalten, dessen ist sich Köstenberger gewiss. „Die Amerikaner sind Meister der Inszenierung, das beginnt bei der Eröffnungsfeier und geht weiter bis zu den verschiedenen Sportarten, die man so vielleicht noch nie zuvor gesehen haben wird. Ich freue mich darauf, dieses Erlebnis noch einmal haben zu dürfen.“
Bleibt nur noch eine Frage an den Überflieger, nämlich jene nach dem Gefühl in der Luft? „Unbeschreiblich, einzigartig, ein Gefühl von Freiheit. Wenn die Bedingungen passen, will man es einfach nur genießen!“