Florian Nüßle ist ein junger Mann mit vielen Talenten. Als Kind spielte er im Nachwuchs des SK Sturm Graz, im Alter von 12 Jahren wurde er für den Golf-Jugendkader nominiert. Doch seine große Liebe heißt Snooker. „Ich habe es im Fernsehen gesehen und es hat mich total fasziniert. Mit fünf Jahren habe ich es das erste Mal probiert und es hat mein Blut seitdem nicht verlassen“, sagt der inzwischen 20-Jährige.
„Das ‚Spiel‘ fasziniert mich bis in die komplexesten Einzelheiten. Zwangsläufig muss man lernen, seine Konzentration über einen langen Zeitraum hochzuhalten und seine Emotionen in Schach zu halten. Man braucht Disziplin, die richtige Einstellung und Willen täglich besser werden zu wollen. Dazu einen kühlen Kopf, um seine Chancen unter höchstem Druck zu nutzen“, beschreibt der in Salzburg lebende Grazer seine Liebe zum Snooker.
Das vorläufige Highlight seiner Karriere: Der Titelgewinn bei der U21-WM in Doha 2021. Bei den World Games in Birmingham will Nüßle ebenfalls eine Medaille holen. „Ich war noch nie bei so einem Event dabei, aber wenn man keine Medaille holen will, wäre man Fehl am Platz.“
Seine Erwartungen sind hoch. An sich selbst und an das Multisport-Event. „Bei den World Games dabei zu sein, ist großartig. Es wird eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich repräsentiere mein Land bei einem riesengroßen Event und darf das Team-Outfit tragen.“
Nüßles Vorbild heißt – wie könnte es anders sein – Ronnie O’Sullivan. Der Brite ist siebenfacher Weltmeister und der wohl bekannteste Snookerspieler der Welt. „Er war der Erste, den ich im Fernsehen gesehen habe“, erinnert sich Nüßle. „Durch seine Art und Können schafft er es, Snooker leichter aussehen zu lassen wie kein anderer. Ich habe extrem viel von ihm gelernt.“
Bei den World Games bekommt es Österreichs Youngster in der ersten Runde mit einem Lokalmatador zu tun. Das wird ein besonderes Erlebnis. „Die USA sind ein komplett neuer Markt für den Sport. Ich bin gespannt, wie die Leute auf Snooker reagieren. Ich denke schon, dass ich gegen den Amerikaner Favorit bin, aber der Heimvorteil ist schwer einzuschätzen.“ Der schärfste Konkurrent ist der Inder Pankaj Advani: „Er hat enorm viel Erfahrung.“
Einschüchtern lässt sich Nüßle, der Nervenstärke als seine beste Eigenschaft beschreibt, nicht: „Ich will mein Bestes geben und mit eine Medaille nach Hause kommen.“