Spanien, Portugal, Türkei. Das sind die beliebtesten Saisonvorbereitungs-Destinationen vieler OrientierungsläuferInnen. Laura Ramstein wollte Anfang 2022 andere Wege gehen – und laufen. Es wurde Kenia.
Im Höhentrainingslager in Ostafrika holte sie sich die Grundlage für eine anstrengende Saison. „Das Camp liegt am Rande des kleinen Dorfes Kiambogo auf rund 2.400 Metern über dem Meeresspiegel“, berichtet Ramstein. Von Nairobi ging es zwei Stunden mit dem Jeep über Stock und Stein. „Die Fahrt über die holprigen, vom Wasser zerfurchten Strassen war abenteuerlich. Aber bald wurden die schaukligen Autofahrten zur Gewohnheit.“
Im Camp ging es zur Sache. Nach einer Woche Akklimatisation wurde ab der zweiten Woche täglich drei Mal trainiert, Tagwache 5:45 Uhr. „Die drei Wochen sind wie im Flug vergangen. Ich habe viele Erfahrungen, rund 275 Laufkilometer und über 5.500 Höhenmeter mit nach Hause genommen. Ein Erlebnis das ich jeder und jedem, die oder der Freude am Laufen hat.“
Die erworbene Ausdauer will Ramstein bei den World Games in Alabama ausspielen. „Die World Games sind ein groß aufgezogenes Event mit vielen Sportarten. Und es wird sicher heiß. Ich erwarte mir spannende Wettkämpfe, einen interessanten Austausch mit anderen Sportarten und etwas ‚Olympia‘-Feeling“, sagt die Steirerin, die bereits 2017 bei den World Games in Warschau am Start stand.
Die Generalprobe für das Multisport-Event in den USA ist bei einem anderen Multisport-Event in Österreich gelungen: Bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz in der steirischen Landeshauptstadt belegte Ramstein bei den Sprint-Staatsmeisterschaften Rang zwei.
Ein weiteres Ziel der 29-Jährigen: Die World Games sollen Orientierungslauf bekannter machen. „Ich freue mich auf alle, die mitfiebern, und hoffe, wir können Orientierungslauf erfolgreich vertreten, damit auch der ganze Sport von diesem Großanlass profitieren kann.“