Laura Stöckler ist die schnellste Frau Österreichs. Zumindest im Klettern. Seit letztem Jahr hält die 22-jährige Niederösterreicherin den österreichischen Speed-Rekord. 7,72 Sekunden benötigte sie bei ihrem bislang besten Versuch für die 15 Meter hohe Wand, der Weltrekord liegt bei den Damen bei 6,53 Sekunden.
„Ich habe noch einige Reserven“ sagt Stöckler, die erst seit etwas mehr als einem Jahr vermehrt Speed trainiert. 2017 hatte sie bei der Jugend-WM in Innsbruck noch die Goldmedaille in der Kombination (Bouldern, Lead, Speed) gewonnen. Nachdem die dreifache Kombination nicht mehr ausgetragen wird, entschied sie sich für Speed. „Die Liebe zum Speed ist über die Jahre gewachsen. Ich habe das immer gerne gemacht, aber eher nebenbei. Mittlerweile kann ich mir nichts anderes vorstellen.“
Doch es ging nicht immer bergauf. Ende November infizierte sich Stöckler mit Covid, einige Wochen später erhielt sie die Diagnose Long-Covid. Müdigkeit, Schlappheit, keine Kraft. Mehrere Monate hatte die Haagerin mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen. Erst seit Mai kann sie wieder wie gewohnt trainieren.
„Man merkt einfach, dass mir einige Monate an Training fehlen. Ich wäre gerne schon weiter, aber ich muss mich mit kleinen Schritten zufriedengeben“, so Stöckler. Die amtierende Speed-Staatsmeisterin weiß, dass es aber auch schnell wieder in die andere Richtung gehen kann: „Den Start der Speed-Saison habe ich verpasst, deshalb habe ich einen anderen Saisonplan.“
Die World Games im Juli kommen da genau richtig: „Ich brauche Wettkämpfe gegen die Besten der Welt. Im Speed kann es im Duell Frau gegen Frau auch schnell gehen, das hat man immer wieder gesehen. Ich bin in Alabama keine Favoritin, aber ich will meine Chance nützen.“